Technik Ecke - Gastbeiträge
Universalmagazin für 100 Dias
Werner Knopf hat sich Überlegungen zu dem Thema "wie
kann ich mehr als 50 Dias aus einem Universal-Magazin scannen" gemacht.
Entstanden ist eine beeindruckende Selbstbaulösung, die Werner nachstehend
ausführlich beschreibt:
Da ich bei ca. 13.500 zu digitalisierenden Dias nur eine Minderheit
CS-gerahmte Bilder habe und außerdem alle Bilder in Universal-Magazinen
archiviert sind, stellte sich die Frage, wie man große Mengen (der Reflecta
DigitDia kann schließlich 100 Bilder am Stück scannen) Bilder ohne häufiges
Magazinwechseln einscannen kann, auch wenn keine CS-Rahmen bzw. -Magazine
Verwendung finden. Ein Universal-Magazin hat schließlich nur eine maximale
Kapazität von 50 Bildern. Sofern die Bilder CS-gerahmt sind, könnte man sie
natürlich auch in ein 100er-CS-Magazin umschichten, was aber sehr
umständlich ist, weil man das aus dem Universal-Magazin heraus nicht einfach
durch Umschütten bewerkstelligen kann. Vielmehr muss dazu jedes Bild einzeln
in die Hand genommen und in das Magazin eingeschoben werden (nach dem
Scannen das Gleiche natürlich wieder in der anderen Richtung!).
Die
Lösung ist ein extragroßes Universal-Magazin, das 100 Bilder aufnehmen kann:
(Klick auf das Bild öffnet größere Ansicht)
Dieses Magazin ist aus zwei 50er Magazinen entstanden, die an den Enden
entsprechend abgesägt und abgeschliffen wurden, so dass sie mit einem
Polystyrol-Kleber derart zusammengeklebt werden konnten, dass ein doppelt so
langes Magazin entstand. Beim Vorbereiten der Magazine ist natürlich genau
auf Rechtwinkligkeit und Einhalten des Rastermaßes zu achten:
(Krümmungen auf den Bildern sind durch Verzerrungen bei den
Makro-Aufnahmen entstanden)
Beim Verkleben leistet ein Alu-Winkel
(in meinem Fall 30 x 30 mm) gute Dienste. Er gewährleistet, dass sich das
große Magazin nicht verzieht, während der Kleber aushärtet. Dazu wird das
Magazin nach dem Verkleben mit Zwingen in den Winkel gespannt.
Der
einwandfreie Lauf des neuen Magazins durch die Scanner-Mechanik muss
eingehend überprüft werden. Davor ist es erforderlich, Grate und Späne, die
bei der Bearbeitung des Polystyrols entstehen, sorgfältig zu entfernen.
Durch die Überlänge des Magazins entsteht das Problem des Übergewichts in
den Endpositionen am Anfang und am Ende des Scanvorgangs. Dies könnte zum
Klemmen in der Scanner-Mechanik führen. Abhilfe schaffen hier zwei kleine
Stützrollen, die das Magazin unterstützen und vor und hinter dem Scanner
positioniert werden:
Die Rollen laufen in kleinen Holzblöckchen, bestehen aus einem gedrehten
Messingkern auf einer 1,5mm-Stahlachse und sind mit einer Mossgummihülle
überzogen (aus meinem Materiallager, das vom Ausschlachten der
verschiedensten Geräte her stammt):
Die Welle ruht in einem Schlitz, in dem zwei M2-Schrauben eingelassen
sind, mit denen die Rolle in der Höhe und Neigung genau eingestellt werden
kann:
(Einstellschrauben, Rolle mit Welle aus dem Lagerschlitz gehoben)
Die Neigung der Rolle entspricht der leichten Schräglage des Magazins im
Scanner.
An der Unterseite der Holzblöckchen wurden
Moosgummi-Stückchen aufgeklebt, damit sie im Betrieb nicht wegrutschen
können:
Mit diesen Vorrichtungen läuft das "King-Size-Magazin" bisher problemlos
durch den Scanner. Ich würde allerdings dringend empfehlen, das Magazin
nicht überwiegend mit glasgerahmten Dias zu bestücken, da dadurch das
Gewicht des Magazins so hoch wird, dass die Scanner-Mechanik überfordert
würde. Bei glasgerahmten Dias bleibt es daher aus Sicherheitsgründen beim
50er-Magazin.
Den Scanner habe ich im Betrieb auf ein
Grundbrett gestellt und die Stützrollen davor und dahinter ohne weitere
Befestigung positioniert (siehe oberes Bild). So kann leicht ein
Nachjustieren der ganzen Anordnung erfolgen. Die durch Versuche ermittelte
beste Position der Stützen kann mit Markierungen auf dem Brett gesichert
werden. So lässt sich das ganze nach getaner Arbeit leicht wieder abräumen
und verstauen. Die Stützrollen passen zum Aufbewahren mit unter die
Staubschutzhaube des Scanners.
Das Magazin wird sehr zügig durch
zweimaliges Umschütten mithilfe von zwei leeren Universal-Magazinen als
"Zwischenstation" (damit die Richtung der Dias gewahrt bleibt) gefüllt und
wieder entleert. Mit einiger Übung gelingt das sogar, ohne dass Bilder
daneben fallen!
Ich denke, diese kleine Bastelei verbessert die
Nachtproduktivität des Scanners ganz erheblich!
Informationen: Wer Fragen
zu diesem Beitrag hat kann sich per E-Mail direkt an Werner Knopf wenden:
wek (at) wek-bahn.com
Generelle Fragen, eigene Gastbeiträge usw. wie immer
direkt an mich: digitdia (at) gmx.de